Wenn Sie 4 Personen fragen, was für sie Supply Chain Management (SCM) ist, erhalten Sie sehr wahrscheinlich mehr als 4 verschiedene Antworten.
Warum ist das so? Jedes Unternehmen definiert SCM anders. SCM ist kein verankerter Prozess wie z.B. Vertrieb, Finanzen oder Entwicklung.
Das fängt beim Supply Chain Engineering an: Jedes Bauteil oder Komponente eines Produkts SCM benötigt einen definierten SCM Prozess: wie es verpackt wird, wie es transportiert wird oder wie es gesteuert wird. Dies gilt sowohl für den Materialfluss von einem Lieferanten zur eigenen Fertigung oder von Fertigprodukten zum Kunden.
Ein weiterer wichtiger Materialfluss findet im Werk statt – vom Wareneingang über das Lager bis hin zur Fertigungslinie. Ein fertiges Produkt kann auch z.B. gelagert werden, bevor es an den Kunden geht. Welche Partner helfen, das Material innerhalb oder außerhalb der Werke oder Lager zu bewegen? Wie groß muss das Lager beschaffen sein? Wieviel Equipment wird benötigt? Was sind die Preise von Dienstleistern? Wie sieht das globale Lager- und Fertigungsnetzwerk aus, um die niedrigsten Gesamtkosten zu erzielen, um trotzdem die Kunden pünktlich zu beliefern? Wo, bei wem und wie viele Teile muss man beschaffen? Welche Sourcing-Strategie ist die beste für ein Unternehmen?
Ein recht neuer, aber wichtiger Teil des Supply Chain Engineering ist Nachhaltigkeit. Wie kann man den CO₂-Fußabdruck reduzieren? Wo kann man alternative Technologien einsetzen? Was kann SCM für einen besseren Planeten beisteuern?
Jeder Schritt im SCM benötigt auch die richtige Systeminfrastruktur. Sie müssen sehr gut ineinander und auch mit anderen angrenzenden Systemen vernetzt sein.
Einige der benötigten Systeme befinden sich in einem Enterprise Resource Planning (ERP) System. Ein ERP-System beinhaltet neben Systemen für andere Abteilungsfunktionen in der Regel einige Produktionsplanungs- und Materialplanungsfunktionen einschließlich der Bestandsverwaltung. Wichtig ist, dass jeder Geschäftsprozess möglicherweise Systeme benötigt, bei denen das ERP System des Unternehmens nicht ausreicht.
Komplexe Prozesse erfordern den Einsatz eines integrierten Geschäftsplanungssystems (S&OP), in dem alle Restriktionen der Fertigung, Beschaffung und Logistik erfasst sind und der strategische / taktische Produktionsplan erstellt wird.
Selbst kleine Lager benötigen ein Warehouse Management System (WMS /eWM), in dem alle Lagerbewegungen erfasst sind. Ebenfalls benötigen in der Regel produzierende Unternehmen ein Manufacturing Execution System (MES).
Der transparente und nachvollziehbare Informationsaustausch mit externen Partnern erfolgt über In- oder externe Portale, oder mittels elektronischem Datenaustausch (EDI).
Strategische, taktische und operative Transportbedarfe erfasst und steuert das Transport Management System (TMS), wozu die Material- Zu- und -Abgänge mit den Spediteuren zählen. In engem Austausch mit TMS und dem Finanzsystem gibt es das Zollsystem, mit dem der grenzübergreifende Handel erfasst wird. Wenn die Anzahl der Transporte zu einem Lieferpunkt sehr stark ist, empfiehlt sich die Anbindung eines Yard Management System (YMS), das den Spediteuren Anlieferfenster zuteilt.
Diese Liste ist bei Weitem nicht vollständig. Der Markt für Systeme ist nahezu unendlich - es gibt viel mehr Systeme auf dem Markt, die für ein Unternehmen und einen Business Case von Vorteil sein könnten. Lassen Sie uns über Ihre Systeme sprechen und wir finden heraus, wo möglicherweise noch eine Lücke sein könnte.
Das Operative Supply Chain Management startet zu dem Zeitpunkt, zu dem die Waren von einem Ort zum anderen bewegt werden – manche Leute sagen, wo es tatsächlich darauf ankommt und das Material buchstäblich riechen kann.
Es beginnt mit eingehenden Transporten, die in der Regel von einem Spediteur bewegt werden. In Zeiten wie den Heutigen denken manche Unternehmen sogar über eine Reintegration von Transportkapazitäten nach, was bei jedem regulären Rundlauf oder Milk-Run wirklich sinnvoll ist. Automatisierung von Transporten, wo bald autonom fahrende Fahrzeuge der Stufe 4 verfügbar sind, werden die Welt des Transports ziemlich schnell verändern.
Die Lieferkette innerhalb eines Werks oder einem Lager ist ähnlich, nur sind die Fahrzeuge meist kleiner und die Lieferfrequenzen höher. Dennoch muss Material transportiert werden, etwa vom Wareneingang zum Lager, direkt zum Produktionsort oder vom Lager zum Supermarkt – in produzierenden Unternehmen gibt es die Produktionsversorgung. Fahrerlose Transportsysteme (FTS), die mit einem Lagerverwaltungs- oder Manufacturing Execution System (MES) verbunden sind, kümmern sich um die pünktliche Lieferung innerhalb einer Fabrik.
Anschließend steht die Lieferung der Fertigprodukte innerhalb oder außerhalb von Vertriebsnetzen zum Kunden an.
Supply Chain Planung: Ein Plan ist bekanntlich nur so lange gültig, bis er sich geändert hat – eine hohe Planungsqualität zeichnet sich durch Anpassungsfähigkeit und Flexibilität aus. Das ist Teil der Supply Chain Planung – geplant wird vom Kunden aus und endet beim Lieferanten, genau entgegengesetzt zum Materialfluss.
Zuerst beginnt die integrierte Geschäftsplanung (S&OP), bei der alle Funktionen eines Unternehmens, wie Vertrieb, Fertigung, Finanzen, SCM usw. in einem monatlichen S&OP-Zyklus einen Plan erstellen, wie viel unter Berücksichtigung aller in- und externen Faktoren, Prognosen, Kapazitäten und Engpässen geliefert und produziert werden muss.
Dieser Plan wird zu einem Produktionsplan detailliert – das kann sowohl ein wöchentlicher, täglicher, stündlicher oder sogar sequenzierter Plan sein. Der Produktionsplan wird dann für Bestellungen und Bestell-Einteilungen an die In- und externen Lieferanten gegeben. Hierum kümmert sich die Materialplanung, die sicherstellen, damit das Liefermaterial termingerecht bereitgestellt wird. Im nächsten Schritt beginnt die taktische und operative Transportplanung.
Für all dies müssen Risiken in der Lieferkette berücksichtigt werden, unabhängig davon, ob Lieferantenrisiken, Materialrisiken, Transportrisiken oder auch Risiken in der eigenen Produktionskette. Es muss immer einen Kompromiss gefunden werden - zwischen kalkulierten Risiken, die Sie bereit sind einzugehen, und einem Bestand, der erforderlich ist diese Risiken zu minimieren. Deshalb ist auch eine Bestands-Strategie erforderlich.
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